Einsatzjahr 2011

Die Ortsstelle Leutasch hat derzeit einen Mitgliederstand von 46 Personen, davon sind
6 Anwärter. Unser weiblicher Anteil hat sich auf 5 Mitglieder erhöht.

In den bisher 28 Einsätzen (950 Einsatzstunden) wurden 23 Personen geborgen. Eine Person konnte leider nur mehr Tod geborgen werden und eine weitere Person gilt immer noch als vermisst. Weiters wurden bei diversen Sportveranstaltungen (400 Einsatzstunden) und Winterwochenenden (1344 h Bereitschaftsstunden) Rettungsdienste verrichtet.

Der Zugspitz-Ultratrail (Streckenlänge 101 km und 5900 Höhenmeter) stelle eine besondere Herausforderung dar. Wir hatten eine Strecke von 40 km zu betreuen. Dies war nur mit der Unterstützung der Ortsst. Scharnitz möglich. Da wir in Leutasch immer öfter mit solchen Veranstaltungen konfrontiert werden ist die Unterstützung der Nachbarortsstellen notwendig. An solchen Tagen sind zwei Ortsstellen beim Rettungsdienst im Gelände unterwegs und die dritte Ortsstelle übernimmt für das ganze Plateau die Einsätze. Dafür ein herzlicher Dank an die Ortsst. Scharnitz und Seefeld.

Manch einer lernt nichts!

Bei einem speziellen Einsatz an der Schüsselkarspitz Südwand hat sich gezeigt, dass manche aus ihren Fehlern nichts lernen. Im Oktober 2010 hatten wir eine schwierige Bergung an der Schüsselkarspitze durchzuführen. Die zwei Kletterer (eine Frau und ein Mann) wollten sich über eine Route abseilen. Sie wählen die falsche Route und hingen (teilweise freihängend 8 m von der Wand entfernt) in der Wand fest. Sie alarmierten erst gegen 20.00 Uhr einen Bekannten in Deutschland über ihre Lage. Dieser setzte erst die Rettungskette in Gang. Da einer der Verunfallten bereits über erheblich Kreislaufprobleme klagte, und eine Bergung mittels Seil noch mehrere Stunden (Klettern auf die Schüsselkarspitze in der Nacht, abseilen“) dauern würde, entschieden wir in Absprache mit der Alpinpolizei den Polizeihubschrauber noch in der Nacht zur Unterstützung anzufordern. Nach Absprache mit dem Piloten bzw. Flugretters wurde eine Taubergung in der Nacht versucht, da wir mit unserer Lichtkanone die Südwand sehr gut ausleuchteten. Nach erfolgreicher Bergung konnte die Mannschaft gegen 02.00 Uhr ins Gerätehaus wieder zurückkehren. Am 27.6.2011 wurden wir um 22.45 Uhr alarmiert Zwei Kletterer hängen in der Schüsselkarspitz Südwand. Nachdem wir bis zum Wandfuss aufgestiegen waren sahen wir, dass die Kletterer an fast derselben Stelle hingen, wie die im Oktober 2010. Diesmal wurde die Bergung von einem Bergretter durchgeführt. Aufstieg auf die Schüsselkarspitz und abseilen zu den zwei Kletterern. Diese wurden dann mittels 200 m Statikseil aus der Wand abgeseilt. Bei der Aufnahme der Daten stellte sich heraus, dass wir ihn im Oktober 2010 schon einmal aus der Wand bergen mussten. Nur die Seilpartnerin war diesmal eine andere.

Große Suchaktion auf der Hohen Munde

Am 17.Oktober wurden wir um ca. 23.00 Uhr alarmiert, dass ein Wanderer von der Hohen Munde nicht zurückgekehrt ist. In mehreren Suchtrupps wurde in der Nacht der Steig vom Parkplatz zum Gipfel abgesucht. Zusätzlich wurde der Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera von Klagenfurt angefordert. Die FF-Oberleutasch leuchtete den HS-Landeplatz beim Fußballplatz optimal aus, sodass wir um ca. 02.00 Uhr mit dem Suchflug starten konnten. Leider brachte dies kein Ergebnis. An den nächsten zwei Tagen wurde eine groß angelegte Suchaktion mit den Ortsst. Seefeld, Scharnitz, Telfs und 5 Suchhunden durchgeführt. am 20.Oktober wurde die Suche wegen starkem Schneefall unterbrochen. Am darauffolgenden Wochenende wurden nochmals die Süd- und Nordseite der Hohen Munde abgesucht. Leider fehlt noch immer vom Vermissten jede Spur.

Ende der Sommerzeit = Bergrettungeinsatzzeit

Heuer mussten wir wieder mehrere Personen beim Einbrechen der Dunkelheit bzw. in der Nacht bergen. Einigemal verirrten bzw. verstiegen sich Personen beim Abstieg von der Gehrnspitze, die über den Südoststeig Richtung Gasse absteigen wollten. Diese mussten jeweils aus unwegsamen Gelände abgeseilt werden da sie sich überschätzten oder so verirrten, dass diese sogar in der Herrenlehn landeten wo auch kein weiterkommen mehr war. Am 19.November wurden wir um 20.00 Uhr (schon drei Stunden dunkel!!!) zu einem Einsatz in der Schüsselkar-Südwand alarmiert. Kletter kommt beim Abseilen nicht mehr weiter Seil zu kurz.

Ausbildung
Unser Stahlseilgerät wurde durch das Dyneema Seil ersetzt, was auch in der Bergemethode eine Umstellung bedeutet. Fünf Mitglieder wurden im Herbst 2010 für das Dyneemaseilsystem zertifiziert.

Daher wurde heuer der Schwerpunkt der Ausbildung auf dieses neue System ausgerichtet. Nach theoretischen Schulungen wurde auch intensiv in der Praxis geübt.

Reparatur Gipfelkreuz Ahrnplattenspitze

Das Gipfelkreuz der Ahrnplattenspitze wurde im Herbst 2010 durch Sturm aus der Verankerung gerissen. Im Juli 2011 konnte das Gipfelkreuz durch Mitglieder unserer Ortsstelle wieder repariert und neu verankert werden.